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Ankündigung Bericht

Petites Vacances . . .

Foto: G. Necker

Die letzten Monate waren wir leider gezwungen, mit virtuellen Spaziergängen und E-Mails den Kontakt zu unseren Freunden in Frankreich zu überbrücken. Vor Kurzem, unmittelbar nach Grenzöffnung, hatten wir beschlossen ganz privat (und auf eigene Kosten) nach Sainte – Marie-aux Mines zu reisen und hatten im Freundeskreis bekanntgegeben: Wer sich uns anschließen möchte ist herzlich willkommen. Das erste Mal seit der durch die Pandemie bedingten Grenzschließungen, können wir unsere lieben Freunde in unserer Partnergemeinde in den Vogesen wieder besuchen.

Fast ungläubig haben wir die Autos gepackt, Proviant eingepackt sowie ein paar kleine Geschenke und mit Kribbeln im Bauch und einem Gefühl wie an Heilig Abend, bevor das Glöckchen klingelt, haben wir uns bei bestem Sonnenschein und guter Musik im Autoradio los Richtung Südwesten gemacht. Am Grenzübergang war es ein mulmiges Gefühl: Ist es wirklich möglich, dass wir wieder reisen können? Tatsächlich, niemand hat unsere Fahrt aufgehalten, und am ersten Rasthof auf französischem Boden haben wir erst mal kurz angehalten und uns landestypisch eine Quiche einverleibt. Beseelt fuhren wir weiter, selbst der Berufsverkehr in Straßburg sollte uns nicht stören … ein kleiner Stau gehört doch zu kleinen Ferien dazu! Wenn Engel Reisen ist gutes Wetter, sagt ein altes Sprichwort und so kämpfte sich die Sonne immer mehr durch. Im Silbertal angekommen überlegten wir spontan die „Fèrme d´animation“ zu besichtigen, um zu sehen, wie weit die Vorbereitung zur Eröffnung vorangeschritten waren. Ohne Covid 19 hätte die Farm längst eröffnet, und wir hätten fleißig Werbung gemacht, um Schulklassen, Kindergartengruppen und andere Mitbürger für das neue Angebot im Silbertal zu begeistern. Leider hat auch dort der „Shut Down“ seine Spuren hinterlassen und die Bauarbeiten konnte nicht wie geplant zu Ende gebracht werden. Deshalb wird die Eröffnung um ein Jahr nach hinten geschoben. Die Weiterfahrt nach Sainte-Marie-aux-Mines haben wir richtig genossen und sind durch die malerischen kleinen Örtchen auf der Talsohle des Silbertals gefahren: Von Lièpvre nach Musloch, über Stimbach und zuletzt Sainte- Croix-aux-Mines. Voller Freude passierten wir das Ortsschild von Sainte -Marie-aux-Mines und es pickste im Bauch vor Aufregung und Freude. Spontan nutzten wir die Gelegenheit in der Stadt einzukaufen und wunderschöne Bilder aufzunehmen . . . alles schien „normal“ im weitesten Sinne: Auch hier trugen die Menschen Masken, denn die Hygienevorschriften waren ähnlich wie bei uns.

Die Freude, wieder vor Ort zu sein, übermalte trübe Gedanken. Wir haben eingecheckt in unserem altbekannten lieb gewonnenen Hotel und uns für den Abend zurecht gemacht. Wir mussten nicht lange warten, bis unsere lieben Freunde, ebenso erfreut wie wir selbst, um die Ecke kamen und sich zu uns gesellten. Mit „Crémant“ haben wir sie auf der Terrasse empfangen und gemeinsam die Öffnung der Grenzen gefeiert. Im Anschluss haben wir unser Wiedersehen bei einem ganz leckeren Abendessen genossen und haben gegenseitig über die vergangenen Wochen berichtet: Freud und Leid zu beiden Seiten der Grenze waren vorhanden und wir waren uns einig, dass es sehr schön ist, dass wir jetzt wieder zusammen sein können… Am nächsten Tag hatten wir uns eine Wanderung vorgenommen die uns, wie wir im Nachhinein feststellen mussten, Einiges abverlangte! Sie sah recht ansprechend aus in dem kleinen Wanderführer; glücklicherweise hatten wir Würste, Obst und einen Kuchen dabei und genügend zu trinken, denn es hat uns dann doch einige Stunden beschäftigt, bis wir vom Col de Bagenelles fast 13 km mit einem Höhenunterschied von beinah 600 Metern unsere Tour liefen. Doch davon bei Gelegenheit mehr 😉

Anschließend zum Abendessen gesellten sich weitere Freunde aus Sainte Marie im kleinen Kreis zu uns, und wir erzählten und lachten und genossen das Beisammensein, ganz ohne offizielle Einladung, sondern einfach unter Freunden, die sich freuten, sich wieder zu sehen!!