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Ankündigung Bericht

Zurück zu den Wurzeln

Das Mahnmal am Soldatenfriedhof Mongoutte (Foto: V. Szabó)

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. pflegt Soldatenfriedhöfe von deutschen Kriegstoten in aller Welt. In den Jahren 1979-1981 haben Soldaten der 1. Luftlandedivision, stationiert auf dem Eichelberg in Bruchsal, unter Leitung von Hauptfeldwebel Karl-Heinz Dubronner in freiwilligen Einsätzen den deutschen Soldatenfriedhof Mongoutte bei Ste. Marie-aux-Mines neu angelegt. Auf diesem Friedhof ruhen 1175 deutsche Soldaten, die im 1. und 2. Weltkrieg an der Vogesenfront gefallen sind. Dieser Friedhof ist die Keimzelle der Städtepartnerschaft zwischen Bruchsal / Untergrombach und Ste. Marie-aux-Mines. In diesem Jahr hat eine Gruppe von Soldaten des ABC-Abwehrkommandos Bruchsal unter Leitung von Oberleutnant Metzger für den Volksbund den Soldatenfriedhof vom 27.06. bis 08.07.2022 gepflegt. Der große Riss im Mahnmal und der Baumbewuchs konnten nicht ausgebessert werden. Hierzu ist schweres Gerät und ein größeres Budget notwendig.

In einer Gedenkzeremonie am 07.07. wurde der Gefallenen gedacht. Frau Mandel (Hauptamt) hat für die Stadt Bruchsal einen Kranz überbracht.

Am 13. Juli fanden die Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag in Ste. Marie-aux-Mines statt. Die 12-köpfige Delegation aus Tržič (SLO), seit 1966 Partnerstadt von Ste. Marie-aux- Mines, wurde von Vizebürgermeister Dušan Bodlaj und dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, José Klofutar, angeführt. Bürgermeister Borut Sajovics hat sein Amt niedergelegt, weil er am 24.04.2022 in das slowenische Parlament gewählt wurde. Der Freundeskreis Untergrombach – Ste. Marie-aux-Mines wurde durch seine 1. Vorsitzende vertreten.

Kurz vor 21 Uhr begann es zu regnen, aber es fielen nur ein paar Tropfen. Vom Rathaus aus war ein doppelter Regenbogen zu sehen. Der feierliche Festakt wurde, musikalisch untermalt, durch das Abschreiten der Ehrenformationen (Vertreter von Kultur-Vereinen, Feuerwehr, Reservisten, Rotem Kreuz, Sportvereinen) vor dem Rathaus eröffnet. Dann folgten die Reden von Bürgermeisterin Noëllie Hestin und Vizebürgermeister Dušan Bodlaj, sowie von José Klofutar. Alle drei Redner betonten die Wichtigkeit von Solidarität, Frieden und Europa. Danach folgte der Umzug in Richtung Festplatz, wo zum „Bal Populaire“ eingeladen wurde. Der Höhepunkt des Abends war das traditionelle Feuerwerk.

Am nächsten Morgen gab es zunächst eine Gedenkzeremonie mit Kranzniederlegung am Mahnmal für die slowenischen Deportierten aus dem Konzentrationslager Struthof-Natzweiler. Ein Großteil der Deportierten und Zwangsarbeiter stammte aus der Gegend von Tržič. Die Deportierten mussten während des 2. Weltkrieges im Tunnel Maurice Lemaire Rüstungsgüter herstellen. Am östlichen Ende des Tunnels war in alle Eile ein Außenlager des KZ Struthof-Natzweiler für etwa 800 Menschen aufgebaut worden. Die enorme Hilfsbereitschaft der Einwohner von Ste. Marie-aux-Mines gegenüber den slowenischen Deportierten und Zwangsarbeitern in dieser Zeit legte den Grundstein für diese Städtepartnerschaft.

Danach erfolgte ein Empfang im Rathaus – traditionell mit Gugelhupf und Wein, aber auch mit viel Wasser bei der Hitze. José Klofutar feierte an diesem Tag auch sein persönliches Jubiläum – vor genau 50 Jahren, am 14. Juli 1972, war er zum ersten Mal in Ste. Marie-aux-Mines. Alle gratulierten ihm herzlich zu diesem persönlichen Jubiläum.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhr die Delegation zum Friedhof Mongoutte, um auch hier gemeinsam den Gefallenen beider Kriege die Ehre zu erweisen. Der eine Woche zuvor niedergelegte Kranz aus Bruchsal hat aber in der Hitze gelitten.

Der Kranz, der am 07.07.2022 anlässlich des Festaktes am Soldatenfriedhof Mongoutte niedergelegt worden war. (Foto: V. Szabó)

Es war sehr schön, nach über 2 Jahren Abstinenz auch wieder die Freunde aus Slowenien zu treffen, und sich mit ihnen auszutauschen. Die Freunde aus Ste. Marie-aux-Mines haben wir in den letzten beiden Jahren öfters sehen können – immer dann, wenn die Corona-Regeln nicht so streng waren.